Aikido - was ist das eigentlich?

Aikido ist eine Kampfkunst ohne Kampf. Bei uns stehen sich nicht Angreifer und Verteidiger gegenüber, sondern Partner, die gemeinsam üben wollen, um etwas für sich zu tun.

Aikido ist für Frauen genauso geeignet wie für Männer. Auch, wie alt ihr seid, spielt keine Rolle. Unsere jüngste Aikidoka ist 20, der älteste 79 Jahre alt. Im Aikido geht es nicht um Muskeln und nicht um Aggression. Unsere Bewegungen sind rund und weich und erinnern oft sogar etwas an einen Tanz. Die Techniken kann jeder lernen, dazu braucht es keine Kraft.

Aikido ist für jeden geeignet

Im Aikido gibt es keinen Wettkampf und keinen Leistungsdruck. Trotzdem kannst du mit Aikido deinen Körper fordern. Wer Aikido trainiert, ist oft überrascht, wie schnell er beweglicher wird. Eine ausführliche Erwärmung und Gymnastik steht am Anfang jedes Trainings. Aikido ist deshalb auch gut geeignet für alle, die vorher keinen oder selten Sport getrieben haben.

Aikido ist Flucht aus dem Alltag und aus dem Stress. Aikido fordert den Körper und den Kopf. Im Training sind die Sinne auf das gerichtet, was wir gerade tun. Für andere Gedanken ist gar keine Zeit, sie werden ganz automatisch verdrängt. Probleme und Sorgen bleiben außen vor.

Entspannt sein und die Zeit genießen – das ist uns sehr wichtig. Ohne Entspannung funktioniert Aikido nicht, sie ist ein elementarer Teil des Trainings. Wir wollen uns bewegen und wir wollen dabei Freude haben.

Ein Wort mit vielen Bedeutungen

Das Wort Aikido stammt aus dem Japanischen und besteht aus drei Silben.

Ai   meint Freundschaft und Harmonie
Ki   ist die Energie, der Geist oder Wille
Do   ist der Weg

Aikido wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Japaner Morihei Ueshiba entwickelt. Er benutzte dafür unter anderem Techniken und Formen anderer, älterer Kampfkünste - etwa des Daito-ryu Ju-Jutsu und des Schwertkampfs - und wandelte sie ab.

Typisch im Aikido sind runde oder weiche Bewegungen. Dabei geht es immer darum, die Energie des Partners aufzunehmen und umzulenken, nie wird ein Angriff hart abgeblockt.

Wir trainieren Aikido nicht als Selbstverteidigung

Aikido ist rein auf die Verteidigung ausgerichtet, wir lernen nicht, wie man am effektivsten jemanden angreift.

Wer vor allem effiziente Selbstverteidigung lernen will, sollte vielleicht eher andere Kampfkünste ausprobieren. Aikido kann nach vielem Training auch benutzt werden, um in einer brenzligen Situation einen Gegner möglichst schnell und wirkungsvoll außer Gefecht zu setzen.

Doch um reine Selbstverteidigung geht es uns bei unserem Training nicht. Wir studieren in erster Linie andere Aspekte.

Unser Aikido ist besonders weich und rund

Wer sich im Internet umschaut, bekommt ganz schnell mit, dass es ganz verschiedene Formen des Aikido gibt. Das liegt an der großen Zahl von Schülern, die das Aikido in ihrer Schule oder Stilrichtung weitergeben, wie sie es zu ihrer Zeit bei Morihei Ueshiba kennengelernt haben.

Der Begründer des Aikido hat die neue Kampfkunst im Laufe seines Lebens immer wieder verändert. Ging es ihm anfangs vielleicht mehr um Effektivität der Techniken, so spielte der friedliche Aspekt der Auseindersetzung mit einem Partner später eine immer größere Rolle.

Wir folgen dem Weg von Hikitsuchi Michio

Unser Aikido ist im Vergleich zu anderen Stilrichtungen besonders weich und rund. Wir orientieren uns an dem Aikido, wie es von Hikitsuchi Michio weitergegeben wurde und wie es noch heute im Kumano-Juku-Dojo im japanischen Shingu gelehrt wird. Hikitsuchi war lange Schüler von Morihei Ueshiba, bis zu dessen Tod.

O Sensei hat ihm selbst den 10. Dan verliehen, den höchsten Grad, den es im Aikido geben kann - die größte Anerkennung für sein Wissen, sein Können und sein Verständnis der Kampfkunst Aikido.

Seine Art des Aikido wird in Europa unter anderem von unserem Lehrer und Freund Diego Espinosa vom Centro Aikido Mallorca weitergegeben, der lange Schüler bei Hikitsuchi Michio war.